Ich wette, ich muss nur ein einziges, bestimmtes Wort schreiben, und Sie werden diese Seite schleunigst wieder verlassen wollen. Ich sage es jetzt trotzdem. Wenn Sie versprechen, fürs erste hierzubleiben und weiterzulesen. OK, hier kommt es: Showrooming.

Ich glaube, da war ein kollektives “Ugh!” zu vernehmen. Eine nicht ungewöhnliche Reaktion auf ein oft verwendetes und schon leicht veraltetes Buzzword, das schon länger kein heißes Eisen mehr ist. (“Disruption”, deine Tage sind ebenfalls  gezählt!).

Man kann es drehen und wenden, wie man will: das Wort verliert seine Wirkungskraft. Einer der Gründe dafür liegt darin, dass sich Verbraucher vor Ort immer öfter Informationen zu Ihren Käufen im Netz einholen. Das ist nichts Neues. Und ganz sicher kein Trend. Retailer müssen sich daran gewöhnen, dass Verbraucher zwischen der online und offline Welt hin und her wechseln.

Denken Sie mal darüber nach: nehmen Sie nicht auch im Laden Ihr Telefon aus der Tasche, um ein Review zu einem Produkt zu lesen, einen Preis auf Amazon zu vergleichen, weitere Fotos zum Produkt zu finden oder selbst ein Bild zu machen, um es sich später noch einmal anzusehen, den Artikel in den (virtuellen) Warenkorb zu legen und später mehr darüber zu lesen, ein Review auf YouTube anzusehen… wenn Sie all das nicht tun, kaufen Sie nicht richtig ein, möchte ich mal behaupten.

Retailer haben Schwierigkeiten damit, ihre Käufer vor Ort mit Ihren Webseiten zu verbinden. In-Store Aktivitäten sind oft weniger leicht zu beeinflussen. Und es ist meistens der Kunde, der eine Aktion initiiert, sei es nun die Suche nach einem Gutschein oder einem Produktreview.

Wenn es darum geht, online Käufer mit analogen Stores zu verbinden, haben sich viele Retailer bisher auf althergebrachte Strategien verlassen. Traditionelle Taktiken, wie etwa „in-store pick-up“, Store Location und sogar der komplexe „Inventory Look-up,“ haben Käufern dabei geholfen, sich von den Taps & Klicks loszureißen und stattdessen die Türen zum Laden um die Ecke aufzustoßen.

Obwohl diese Strategien auf ihre Weise immer noch effektiv sind, müssen sich Retailer verschiedene Wege ansehen, wie sie auf den bisher erzielten Erfolg aufbauen können. Nur so können Sie konkurrenzfähig bleiben und Einkäufern im Netz dabei helfen, den Schritt von der Webseite zum Geschäft zu machen.

Hier stellen wir Ihnen 3 Möglichkeiten vor, um Kunden zu erreichen, die sich zwischen Channels und Endgeräten hin und her bewegen.

Warenkorb speichern oder Warenkorbabbruch?

Es ist an der Zeit, Kunden, die Artikel im Warenkorb zurücklassen, nicht mehr alle als ’Cart Abandoners‘ zu behandeln. Manche Käufer lassen absichtlich Artikel im Warenkorb zurück, weil sie sie erst später kaufen möchten. Ihre Cart Reminder E-Mail muss sich diesen unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen.

Überdenken Sie Ton und Inhalt Ihrer Nachricht. Themen wie Verfall des Warenkorbs und die dringende Erinnerung daran, den Kauf abzuschließen, sind nicht immer die beste Methode.

Stattdessen sollten Sie Käufer darüber informieren, wie sie zu ihrem Warenkorb zurückkommen und weiter einkaufen können. Verschicken Sie Informationen zu beliebten Geschäften, oder Geschäften in der Nähe. Informieren Sie über Ihre mobilen Shopping Apps, die dem Käufer dabei helfen können, sich in den verschiedenen Bereichen des Geschäfts zu bewegen. Verwandeln Sie den Cart Reminder in ein Tool für Ihre Kunden; kein drohendes Damoklesschwert, das Produkte aus dem Warenkorb verschwinden lässt.

Warenkorb verbinden

Wenn Ihr Warenkorb lediglich als erste Stufe auf dem Weg zur Kasse fungiert, lassen Sie sich wertvolle Sales entgehen. Der Warenkorb ist die wichtigste Verbindung zwischen Channels und Endgeräten. Käufer nutzen den Warenkorb, um Artikel zwischenzulagern, während sie zwischen Ihrer Webseite und Ihrem Geschäft, oder von ihrem Laptop zu ihrem Telefon hin und her wechseln. Oder einfach, wenn sie ihren Einkauf für einen Moment anhalten wollen.

Um Ihren Kunden zu helfen, von Ihrer Webseite zu Ihrem Geschäft zu wechseln, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Warenkorb für mobile Geräte optimiert worden ist. Der Warenkorb sollte leicht zu finden und zu nutzen sein; entweder aus einer Cart Reminder E-Mail heraus, oder lediglich nach ein paar Klicks auf ihrer mobilen Seite. Käufer sollten in der Lage sein, die Produktseiten von Ihrem Warenkorb aus aufzurufen; und im Anschluss diese Information nutzen, um den betreffenden Artikel in Ihrem Geschäft zu finden. Ihre Angestellten sollten darin geschult sein, Käufer zu erkennen, die ihren mobilen Warenkorb zum Finden von Produkten nutzen, und im Anschluss diese Kunden bei ihrer Wahl kompetent beraten.

Push Notifications

Auch wenn sich viele Käufer auf Ihrer Webseite verschiedene Artikel ansehen, schließen einige dieser  potentiellen Kunden Ihren Einkauf im Store um die Ecke ab. Daten über diese Art des Channelübergreifenden Shoppings sind für Marketer mittlerweile leichter zugänglich und auch praktischer umsetzbar. Nutzen Sie diese Informationen, um Opportunities zu finden und Benachrichtigungen an Käufer zu schicken, die Ihre Seite besucht haben und sich gerade in der Nähe Ihrer Geschäfte befinden. Informieren Sie sie über Angebote, Rabattaktionen, und besondere Services, von denen sie gegenwärtig profitieren könnten, wenn sie in der Nähe sind. Während Ihre (potentiellen) Kunden von diesen Interaktionen profitieren, können Sie gleichzeitig wertvolle Daten über Ihre mobilen Kunden erfassen, die Ihnen dabei helfen, Ihre App- und mobile Strategie auszubauen und zu verfeinern.

In den Anfangstagen des E-Commerce, mussten Marketer ihren Kunden noch beibringen, wie man online einkauft. Und Marketer konnten letztendlich bestimmen, wie das Spiel läuft. Diese Zeiten sind vorbei. Stattdessen liegt die Macht heutzutage bei den Kunden. Unsere Aufgabe als Marketer besteht darin, dem Kunden dabei behilflich zu sein, zwischen Geräten und Kanälen hin und her zu wechseln und – hoffentlich – am Ende einen Kauf abzuschließen.

Natürlich besitzen wir immer noch einige Hebel und riesige Datenmengen, die wir nutzen können. Aber das Auf-den-Weg-Bringen eines konzeptionellen Wechsels und das Aufbrechen von Barrikaden im Shoppingbereich, kann sich nur positive auf die Brand Loyalty sowie auf Wiederholungskäufe auswirken. Und zwar sowohl on- als auch offline.