Die dmexco 2015 liegt hinter uns. Wir blicken auf 2 spannende Tage zurück; angefüllt mit interessanten Gesprächen, alten und neuen Gesichtern, Innovationen und den Besten aus der Branche; alles vereint im schönen Köln am Rhein.

Das Motto dieses Jahr lautete: Bridging Worlds. Ein Motto, das sowohl eine Herausforderung als auch ein Versprechen in sich birgt.

Wir haben uns die zahlreichen Vorträge und Präsentationen auf der dmexco dieses Jahr angesehen und einen Beitrag ausgewählt, der das diesjährige Motto auf innovative Art und Weise behandelt. Die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse haben wir für Sie zusammengefasst.

Am Mittwoch fand eine hochrangig besetzte Gesprächsrunde statt, die die ambitionierte Idee diskutierte, den Einzelhandel stärker mit E-Commerce zu verbinden. Unter dem Titel: “The inverse retail business” (z.dt. „Einzelhandel einmal anders herum“) diskutierten unter der Leitung von Wolfram Kons (dmexco), folgende Teilnehmer: Ronald Focken (Serviceplan Group), Marcus Ruebsam (SAP), Dr. Jean-Jacques van Oosten (Rewe Group) und Martin Wild (Media-Saturn-Holding).

Die hochrangigen Vertreter marktführender Unternehmen setzten sich mit der Notwendigkeit sowie den Möglichkeiten auseinander, wie der Einzelhandel sich an die immer größer werdende Konkurrenz vonseiten des E-Commerce besser anpassen kann.

Die Eingangsfrage Wolfram Kons‘ zielte auf die Veränderungen ab, die die immer weiter fortschreitende Digitalisierung für die Zukunft des Einzelhandels mit sich bringt.

Wie können wir im Jahr 2015 E-Commerce gestalten, formen und weiter entwickeln?

Sowohl SAPs als auch Media-Saturn-Holdings Vertreter sahen hier denselben Handlungsbedarf für Marketer. Beide gaben an, dass der Einzelhandel (sowohl online als auch offline) sich auf Omnichannel Marketing konzentrieren muss, ganzheitliche Kunden-Profile in Echtzeit anlegen und sich allgemein von dem Silo-Denken in Bezug auf Kundendaten verabschieden sollte. Letztendlich sollte dem Kunden ein ganzheitliches Shopping-Erlebnis geboten werden, das nicht zwischen stationär und digital unterscheidet.

Der Wandel von offline zu online kann für kleine und größere Unternehmen gleichermaßen eine Herausforderung darstellen. Obwohl Saturn erst im Jahr 2011 seine Online Shops einführte, hofft der Marktführer darauf, seine Marktstellung im Offline Geschäft (derzeit bei 20% des Gesamtumsatzes) auch im Online Business erreichen zu können. Derzeit steht das Unternehmen bei 8% und gibt sich selbst eine Zeitspanne von 2-3 Jahren, um den gleichen Stand wie im Offline Business zu erzielen.

Laut Ronald Focken (Serviceplan Group), sollte der wichtigste Aspekt sowohl für den Offline als auch den Online Einzelhandel in der Gewährleistung guter Verbindungen bestehen: Verbindungen zwischen Medien und (Werbe-) Agenturen, zwischen Unternehmen und Medien, und allgemein in einer Loslösung vom Silo-Denken im Marketing.

Dr. Jean-Jacques van Oosten, Vertreter von Rewe, vervollständigte diesen Ansatz mithilfe des Convenience-Aspekts. Er stellte die Möglichkeit vor, Lebensmittel online einkaufen zu können, sofern es die eigenen Arbeitszeiten des Konsumenten nicht anders zulassen würden. Anstatt den Supermarkt um die Ecke abschaffen zu wollen, konzentriert sich dieser Ansatz auf die bereits angesprochene „Convenience“. Das bedeutet, dem Kunden die Möglichkeit zu geben, die Art des Shoppings gemäß der eigenen Lebenssituation auswählen zu können.

Ein noch ganzheitlicheres Shopping Erlebnis kann durch die Verknüpfung von Convenience mit Expertenwissen erreicht werden. Produktempfehlungen fungieren als ein Paradebeispiel dieser Verbindung. „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…“-Empfehlungen sorgen dafür, dass sich der Kunde individuell behandelt und ernst genommen fühlt, während er/sie aus der entspannten Atmosphäre des eigenen Zuhauses heraus, oder mobil „on the go“ bestellt.

Saturn führt diesen Ansatz logisch fort und arbeitet mit digitalen Preisschildern, die den Mitarbeitern vor Ort mehr Zeit geben, ihre Kunden optimal zu betreuen und zu beraten. Indem Haptik mit ausführlichen Produktinformationen online verbunden wird, hofft das Unternehmen, seinen Kunden ein ganzheitliches Shopping-Erlebnis bieten zu können: Kunden können sich online über ein Produkt informieren und es dann entweder sofort online bestellen, oder in eine Filiale gehen und es vor Ort haptisch erleben.

Im Jahr 2015 geht es weniger um die Frage „entweder / oder“, sondern vielmehr um den Ansatz „sowohl / als auch“. Indem Grenzen zwischen Online und Offline Shopping überwunden werden, können Unternehmen ganzheitliche, Omnichannel Shopping-Erlebnisse erstellen und ihren Kunden das Beste beider Welten bieten. Alle Diskussionsteilnehmer betonten die Relevanz dieser Entwicklung und nannten die Digitalisierung des Einzelhandels ein Thema für die Chefetage, das kontinuierlich vorangetrieben werden sollte.

Wir können es kaum erwarten, was die Zukunft für E-Commerce und Online Shopping in den nächsten Jahren bereithält.

Key Takeaways der Diskussionsrunde

In Zukunft wird (Online-) Shopping noch innovativer und aufregender werden, weil:

  • die Kombination aus Online- und Offline-Einzelhandel für eine größere Auswahl an Produkten und Möglichkeiten des Einkaufens sorgt
  • neue Geräte Produkte und Konsumenten näher zusammen führen (z.B. „Augmented Shopping“)
  • ein größerer emotionaler Aspekt durch die Verbindung mehrerer Kanäle geschaffen wird

Wir können es kaum erwarten, was die Zukunft für E-Commerce und Online Shopping in den nächsten Jahren bereithält.