Was bedeutet “Mobile Optimization”?

Mobile Optimization ist mehr als nur das Vorhandensein responsiver Webseiten. Die Optimierung für eine mobile Ansicht bedingt heutzutage die komplette Vielfalt der Customer Experience – und zwar über alle Marketingstrategien, Kanäle und potenziellen Kommunikationspunkte hinweg.

Mobile Optimierung bedeutet tatsächlich: Eine nahtlose und reibungsfreie mobile Erfahrung für alle User, die zudem benutzerfreundliche Shopping- und Bezahl-Funktionen, zeitgenaue SMS-Updates und vieles mehr bietet.

Marken, die eine mobile Optimierung erfolgreich umsetzen, entwerfen Ihre Webseit(en), so, dass sie eine optimale Handhabung für mobile Nutzer bieten. Das bedeutet konkret: Sie gleiche Webseite sieht in der mobilen Ansicht vollkommen anders aus, als in der Desktop-Ansicht. Gerätespezifische Interaktionselemente können ein Grund für diese Unterschiede sein. Gleichzeitig wird viel Wert auf einen Kanal-agnostischen Ansatz gelegt; d.h. Besucher sollen das gleiche positive Erlebnis haben, egal über welchen Kanal sie eine Unternehmenshomepage besuchen.

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Drizly ist ein gutes Beispiel für Mobile Optimization – die User-Erfahrung ist auf allen verfügbaren Plattformen einheitlich und in sich stimmig. Quelle: App image: BusinessOfApps

Marken, die eine mobile-optimierte Präsenz unterhalten, bieten ihren Besuchern eine einheitliche Experience auf allen mobilen Geräten. Mobile Browser-Experiences sind z.B. genauso schnell wie auf einem Desktopgerät, und In-app Interaktionen sind genauso nahtlos, benutzerfreundlich und personalisiert.

Warum beschäftigen sich immer mehr E-Commerce Teams mit “Mobile Marketing“?

Mobiles Marketing EXPLODIERT! Wenn Sie Produkte oder Dienstleistungen (auch) im Netz verkaufen, ist Mobile Marketing ein must-have. Retail M-Commerce (Mobile-Commerce im Einzelhandel) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Prognosen sagen voraus, dass im Jahr 2020, mehr als die Hälfte aller E-Commerce Verkäufe über ein mobiles Gerät abgewickelt werden.

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Quelle: Mobile Retail Apps 2018, eMarketer

Etwa 35% aller Mobile-App User in den USA haben sechs oder mehr Apps von Einzelhändlern auf ihrem Smartphone installiert! Was können wir daraus lernen – Menschen lieben ihre Smartphones, und sie nutzen sie mehr und mehr, um Einkäufe zu tätigen. Dadurch wird die Experience, die Kunden und potenzielle Kunden auf Ihrer mobilen Webseite, in der mobilen App, und über mobile Kommunikationskanäle haben, immer entscheidender und wichtiger.

Um eine sinnvolle und erfolgreiche Optimierung für die mobile Erfahrung zu erzielen, sollten Sie sich fragen: Wie würde ich mir die Mobile Experience mit meiner Lieblingsmarke wünschen? Außerdem können Ihnen diese Tipps dabei helfen:

  • Ziehen Sie mobile Screens in Ihre Überlegungen mit ein. Arbeiten Sie mit speziellen, einzigartigen Elementen, die auf Desktop-Seiten beispielsweise nicht funktionieren würden.

Auch wenn “Mobile Optimization” weit mehr umfasst, als Webseiten, die für die Ansicht und Navigation auf Smartphones & Co. optimiert wurden, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es in der digitalen Welt kaum etwas Schlimmeres gibt, als eine Webseite, die nicht mobile-responsive ist.

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Sehen Sie den Unterschied zwischen einer responsiven und einer nicht-responsiven Webseite?

  • Es kommt auf die Größenverhältnisse an. Denken Sie daran: Kleinere Screens bedeuten auch, das eine Komplettseitenansicht nicht möglich ist – ganz besonders schwierig wird es, wenn Bilder oder sehr klein geschriebener Text mit ins Spiel kommen.

 Pro-Tipp: Vermeiden Sie (auch) winzige Navigations- oder Menüleisten. Kunden, die ihr Smartphone benutzen, möchten nicht ununterbrochen zu kleinen Text heranzoomen müssen. Bieten Sie Ihren Usern stattdessen große und klar erkennbare Navigationsmöglichkeiten. In der mobilen Ansicht werden Navigationsleisten häufig zu einem 3-Linien-Icon, bzw. dem „Burger“-Menü.

  • Sorgen Sie für große und einfach zu klickende Buttons. Zu kleine Navigationsflächen können für viele Nutzer zu Problemen führen.

Die meisten Marken, die mobile-responsive Webseiten anbieten, kennen diese Prinzipien bereits. Es schadet aber nichts, noch einmal zu verdeutlichen, dass insbesondere CTAs und wichtige Informations-Icons klar erkennbar und einfach zu bedienen sein sollten.

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Platzieren Sie Ihre CTAs und Buttons auf mobilen Screens immer im Vordergrund. Bildquelle: Stance

 Pro-Tipp: Der prägnanteste Raum auf einem mobilen Screen sollte für CTAs reserviert sein. Wenn Sie beispielsweise mit einem “Jetzt Kaufen” oder “Anmelden”-Button arbeiten, sollte dieser an einer prägnanten Stelle (also in den meisten Fällen: oben, mittig) platziert werden. Mobile Seiten bieten verständlicherweise wenig Platz – das bedeutet für Sie: Nutzen Sie Ihren zur Verfügung stehenden Raum sinnvoll und effizient.

  • Denken Sie daran, dass Browser-Kompatibilität keine universelle Einheit ist, und dass unter Umständen bestimmte Elemente Ihrer Seite nicht in allen Browsern angezeigt werden.

Mobile First vs. Mobile Focused

Sie müssen nicht unbedingt eine “mobile-first“ Marke sein, um von mobiler Optimierung profitieren zu können.

Progressive, bzw. “mobile-first” Marken, sehen ihre App als ihr Hauptprodukt, bzw. als den Dreh- und Angelpunkt der Kundenkommunikation. Unter diesen Unternehmen sind unter anderem Uber, Clustertruck, Airbnb, Bird, Lime, und Runtastic. Auch wenn Ihre Marke nicht (oder noch nicht) als eine mobile-first Marke operiert, können Sie von einem guten mobilen Auftritt nur profitieren. Ganz davon zu schweigen, dass Ihre Kunden sich immer mehr in den mobilen Bereich bewegen und eine gute Präsenz dort erwarten werden.

Sehen Sie sich diese mobile-first Unternehmen genauer an und überlegen Sie sich, wie Sie einige der Ideen und Vorgehensweisen für Ihre eigene Marke nutzen können.

Case Study — Mobile Optimization in Aktion: Runtastic

Runtastic, eine mobile Fitness/Running-Marke, die zu Adidas gehört, kommuniziert mit seinen Nutzern hauptsächlich über eine Vielzahl mobiler Apps und bietet dabei sowohl informativen Content, motivierendes Coaching, als auch ein unterstützendes Gruppengefühl und eine “Community”.

Runtastic unterhält herausragende und sehr positiv bewertete Fitness-Mobile Apps. Mit der eigenen Vorzeige-App unter dem gleichen Namen („Runtastic“), können Nutzer in 18 verschiedenen Sprachen unterschiedliche Metriken wie etwa Distanz, Zeit, Geschwindigkeit, oder Kalorien festhalten und überwachen.

“Der Prozess beginnt für uns dann, wenn ein Kunde die App herunterlädt,” so Peterson. “Selbst wenn mobile Apps nicht das Hauptgeschäft eines Unternehmens sind, gibt es doch diesen einen entscheidenden Moment, an dem eine initiale Interaktion mit dem Nutzer stattfindet.”

Bis dato kann Runtastic mehr als 230 Millionen App-Downloads verzeichnen, mit etwa 60% aller Nutzer, die sich im Anschluss für ein Fitnessprogramm anmelden.

Nutzer können außerdem die erfassten Daten mit Runtastic.com synchronisieren und so eine noch bessere Analyse und (Daten-) Erfassung erhalten. Runtastic wiederum kann diese Daten nutzen, um seinen Kunden zeitlich abgestimmte und interessante E-Mails und In-App Push Notifications zuzuschicken, und so eine durch und durch ganzheitliche mobile Erfahrung anbieten.

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Runtastic nutzt mobile-optimized E-Newsletter, sowie In-App/ Push-Nachrichten und kann so eine perfekte Kommunikation mit den Nutzern gewährleisten, eine gute Kundenbindung erzielen und langfristig Umsätze durch eine kostenpflichtige Anmeldung generieren.

Die traditionelle Methode eines Unternehmensaufbaus legt den Fokus nach wie vor auf eine E-Mail und Web-basierte Strategie, um eine Marke aufzubauen. Für gewöhnlich kommt erst im zweiten Schritt eine mobile Version, bzw. mobile Möglichkeiten für den Nutzer hinzu. Dazu gehören z.B. Spin-off oder Zusatz-Apps —  allerdings kommen diese zumeist erst im Nachgang (also nach der Arbeit an anderen, traditionelleren Kanälen) zum Tragen.

Laut einer Studie von eMarketer sind die wichtigsten m-Commerce Features (Auswahl):

●      Rabattaktionen für Produkte, die bereits gekauften Produkten ähneln (85%); sowie durch Push Notifications (84%)

●      In-App Käufe (84%)

●      Treue-Bonus (81%)

●      Produktempfehlungen (70%)

●      Möglichkeit zum Opt-in für eine personalisiertere Erfahrung (59%)

Apps können dabei entweder als Medium für Ihre Haupt-Business Strategie dienen (z.B. Uber), oder als weiterer Kanal bzw. Initiative, die Ihren Kunden einen zusätzlichen Nutzen bietet.

5 Häufig Gestellte Fragen zu “Mobile Optimization”

1. Was bedeutet mobile-friendly und wie kann ich sicherstellen, dass meine Webseite mobile-friendly ist?

Eine mobile-friendly Webseite ist im Grunde nichts anderes als Ihre herkömmliche Webseite, die für eine mobile Ansicht zusammengeschrumpft und entsprechend angepasst wird. User können klicken, wegschieben, heranzoomen und vieles mehr. Die Idee hinter einer mobilen Ansicht ist aber nach wie vor, dass eine vollfunktionsfähige Webseite mit allen Möglichkeiten für die Interkation zwischen Nutzern von Smartphones oder Tablets und Ihrer Marke bereitgestellt wird.-

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Veränderungen, wie Sie Ihre Webseite „mobile-friendly” machen können. Um nur einige wenige zu nennen: responsives Design, einfach zu findende Informationen, große und leicht zu findende Buttons, große Schrift, komprimierte Bilder, die Möglichkeit, auch zur Desktop Version wechseln zu können, anhaltende Tests, etc.

 Pro-Tipp: Optimieren Sie (auch) Ihre Bilder und Grafiken, die im Zweifelsfall Ihre Brand-Message schneller vermitteln können, als geschriebener Text. Wenn Ihre Webseite sehr bildlastig ist, stellen Sie sicher, dass die Bilder auch in der mobilen Ansicht gut laden und an der richtigen Stelle auf dem Smartphone-Screen platziert sind.  

2. Wie gehören “mobile-optimized” und E-Mail Marketing zusammen?

Mehr als 50% aller E-Mails werden heutzutage auf Mobilgeräten geöffnet. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ein Großteil Ihres E-Mail Engagements und des daraus resultierenden Website-Traffics, Browsing-Verhaltens, und Kaufabschlüsse basiert auf mobilen E-Mails. M-Commerce ist im Kommen – und E-Mail ist der wichtigste Kanal, um mobile Käufe zu unterstützen und zu generieren.

3. Was ist responsives Design?

Responsives Design ist ein Design-Ansatz, der sicherstellt, dass Webseiten auch auf unterschiedlichen Endgeräten und unterschiedlich großen Screens optimal dargestellt und wiedergegeben werden können.

4. Wie kann ich mein mobiles SEO langfristig verbessern?

Google “belohnt” Unternehmen, die mobile-friendly agieren und eine mobile Experience für ihre Nutzer anbieten. Das bedeutet konkret: Die Algorithmen von Google bevorzugen Webseiten, die für die mobile Ansicht optimiert wurden und auf der anderen Seite benachteiligen Webseiten, die nicht mobile-friendly sind. Durch eine Optimierung für die mobile Ansicht, können Sie Ihre Platzierung in den SERPs langfristig verbessern und so für mehr Traffic auf Ihrer Webseite sorgen. Mehr als 85% aller Webseiten sind heutzutage für die mobile Ansicht optimiert. Als Folge dessen, hat Google das “mobile-friendly”-Tag in den SERPs gelöscht, um eine klarere und “cleanere” Ansicht zu ermöglichen. Sie können aber nach wie vor Googles ”mobile-friendly Testing Tool” nutzen und Ihren Mobile Usability Report in der Google Search-Console überprüfen.

5. Wie kann ich eine optimierte Mobile App erstellen?

Bei der Optimierung von mobilen Applikationen dreht sich alles um das Design, um die User Experience und micro “Mobile Moments”, d.h. wenn ein Nutzer gerade in der App eingeloggt ist/die App nutzt. App-basierte Interaktionen sind sogenannte “pull”-Momente (im Gegensatz zu “push”-Notifications – obwohl Sie diese auch gut für eine extra Kundenansprache nutzen können). Gesammelte Daten aus Ihrer App ermöglichen Ihnen ebenfalls eine zeitnahe und sinnvolle Reaktion auf Aktionen innerhalb der App (z.B. eine Kundenaktion, wie ein Klick oder ein abgeschlossener Kauf). 71% aller Marketer nutzen ihre App hauptsächlich für die Neukundengewinnung – das ist eine mehr als doppelt so hohe Nutzung wie für die zweitbeliebteste Aktion einer App – den Aufbau von Brand Awareness (30%).

Fazit

Egal ob Ihr Unternehmen (von Haus aus) mobile-first agiert, oder ob Sie gerade erst damit beginnen, einen mobile-friendly Ansatz in Ihre Strategie zu integrieren – „Mobile Optimization-Techniques“ sollten Teil Ihrer Herangehensweise an einen optimalen Internetauftritt sein.

Wenn Sie eine „mobile Ansicht“ anbieten möchten, sollten Sie wissen, was Sie tun. Nicht nur die Zahl der mobilen Nutzer nimmt zu, auch die Möglichkeiten für mobile Kaufabschlüsse werden für Unternehmen immer attraktiver. Das bedeutet im Umkehrschluss: Verbraucher werden eine mobile Erfahrung mehr als zu schätzen wissen – vorausgesetzt natürlich, sie verläuft reibungslos und ist angenehm in der Handhabung. Was Sie unter allen Umständen vermeiden sollten, ist eine (zu) komplizierte oder schlecht vernetzte mobile Erfahrung.