Es ist wirklich unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass von den Anfängen des Fernhandels (vor etwa 150.000 Jahren) bis 1982 der Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen nur über physische Kanäle möglich war.

Ein Sprung ins Jahr 2022: Allein in den USA werden mittlerweile 21 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes über digitale Kanäle abgewickelt. Für die Zeit bis 2025 wird erwartet, dass diese Zahl auf 24,5 % ansteigt.

Heutzutage haben Ihre Kund*innen eine Vielzahl von Kanälen zur Verfügung, die sie für alles Mögliche nutzen: von der Kommunikation mit Freund*innen und Familie bis hin zum Einkauf.

Wenn Sie Ihre Umsätze maximieren und Ihre Chancen erhöhen möchten, mehr Kund*innen zu gewinnen, sie zum Kauf zu bewegen und an sich zu binden, muss Ihre Marke präsent und bereit sein, mit den Käufer*innen in Kontakt zu treten – und zwar unabhängig davon, wo sie ihre Zeit verbringen.

Wir wissen, dass die Entwicklung einer kanalübergreifenden Marketingstrategie leichter gesagt als getan ist, und möchten Ihnen deshalb einige Anregungen geben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 6 herausragende Beispiele für kanalübergreifende Taktiken vor, mit denen Sie die Ergebnisse erzielen können, die für Ihren Wettbewerbserfolg notwendig sind.

Das Wichtigste zuerst: Was ist Cross-Channel-Marketing?

Als Erstes sollten wir uns mit den Grundlagen befassen.

Jeden Tag verbringen Ihre Zielkund*innen Zeit auf verschiedenen Plattformen und Geräten. Sie suchen nach ansprechenden Inhalten, Antworten auf Fragen und Lösungen für Probleme. Dabei stoßen sie auf zahlreiche Ablenkungen – und auf mehr als genug Angebote Ihrer Konkurrenz.

Wenn Sie sich von der Masse konkurrierender Marken, die um die Aufmerksamkeit Ihrer Kund*innen buhlen, abheben möchten, reicht es nicht mehr aus, mit ihnen über einen einzigen Kanal zu interagieren. Sie müssen bereit und willens sein, dort mit ihnen in Kontakt zu treten, wo sie ihre Zeit verbringen.

Mit Cross-Channel-Marketing können Sie genau das erreichen. Darunter versteht man die Erarbeitung einer Strategie, mit der Sie Ihre Kund*innen über mehrere Kanäle hinweg mit Inhalten und Angeboten ansprechen können, die entsprechend ihren individuellen Wünschen, Bedürfnissen und Produktinteressen personalisiert sind.

Wenn Sie die Anzahl der Touchpoints mit Ihren Kund*innen erhöhen und ein relevantes, unvergessliches Markenerlebnis schaffen, steht Ihre Marke immer im Mittelpunkt und es ergeben sich mehr Chancen für Wiederholungskäufe.

6 Marken als Inspiration für Ihre kanalübergreifende Marketingstrategie

Diese 6 Marken setzen Cross-Channel-Marketing richtig um. Erfahren Sie, wie diese Unternehmen ihre Marketingmaßnahmen über mehrere Geräte und Kanäle hinweg durchführen, und holen Sie sich Inspiration für Ihre eigene Strategie.

1. Starbucks nutzt seine kanalübergreifende Loyalty-Plattform, um Wiederholungskäufe zu fördern

Der Kaffeeriese hat sich einen Namen als eine der Top-Marken im Bereich Cross-Channel-Marketing gemacht – und das nicht ohne Grund. Die Strategie des Unternehmens basiert auf einem integrierten Treueprogramm.

Starbucks führte seine Treuekarten erstmals im Jahr 2001 ein. Nutzer*innen zahlten ein Guthaben ein, das in den Geschäften gegen Einkäufe eingelöst werden konnte.

Heute hat das Unternehmen seine Strategie für mehr Kund*innentreue perfektioniert: Die Prämienkarten können nicht nur in den Geschäften, sondern auch über das Handy, das Internet und sogar per App aufgeladen und eingelöst werden. Noch wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass alle Änderungen, die Nutzer*innen an ihrem Starbucks-Konto vornehmen, auf allen ihren Kanälen in Echtzeit aktualisiert werden.

Welche Ergebnisse konnte Starbucks erzielen?

Die kanalübergreifende Marketingstrategie mit Schwerpunkt Loyalty hat sich in Form von Kund*innen- und Markentreue ausgezahlt. Starbucks Rewards-Mitglieder besuchen im Durchschnitt einmal pro Woche eine Filiale. Außerdem erhöht sich bei ihnen die Wahrscheinlichkeit, dass sie täglich einen Starbucks-Standort besuchen, um das 5,6-Fache.

Die Vorteile, die Starbucks aus seiner Treuestrategie zieht, gehen jedoch über reine Umsatzerfolge hinaus.

Mit der Kund*innenkarte erfasst Starbucks wertvolle Daten über seine Nutzer*innen und erhält so unschätzbar wichtige Erkenntnisse. Starbucks nutzt diese Insights, um ausgefeilte, personalisierte Cross-Channel-Erlebnisse zu schaffen, mit denen das Unternehmen seine bestehenden Kund*innen langfristig binden und neue Zielgruppen mit größerer Genauigkeit ansprechen kann.

2. Under Armour steigert mit First-Party-Daten das kanalübergreifende Engagement

Die internationale Activewear-Marke Under Armour weiß, dass ihre Kund*innen Zeit auf mehreren Kanäle verbringen. Das Unternehmen hat seine Marketingstrategie entsprechend angepasst, um davon profitieren zu können.

Under Armour gelang es, ein überzeugendes Cross-Channel-Kund*innenerlebnis über eine Vielzahl von entscheidenden Marketingkanälen bereitzustellen:

  • Interaktive In-Store-Erlebnisse
  • Social Media-Interaktionen
  • Influencer*innen-Content
  • Personalisierte Shopping App, UA Shop
  • Vernetzte Fitness-Community

Under Armour nutzt die Fülle an Daten, die das Unternehmen über jede*n seiner Kund*innen erfasst, um personalisierte In-App-Erlebnisse in der UA Shop-App zu ermöglichen. Zu diesen Daten gehören u. a. der Kaufverlauf sowie sehr spezifische Details wie der bisherige Trainingsverlauf und was die Sportler*innen inspiriert.

Durch die Partnerschaft mit bekannten Fitness-Apps kann Under Armour außerdem auf Trainings- und Gesundheitsdaten zugreifen, um Produktempfehlungen auf die individuellen Ziele und Aktivitätslevel der Kund*innen abzustimmen.

3. Heineken setzt Cross-Channel ein, um die Wirkung von Werbekampagnen zu verstärken

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie befinden sich auf einem belebten Londoner Flughafen und haben es eilig, einzuchecken und Ihren Flug zu erwischen. Plötzlich bietet sich Ihnen eine Gelegenheit, die alles verändern könnte. Sie erhalten die Chance, Ihre Pläne über den Haufen zu werfen und sich auf ein Reiseabenteuer an einem beliebigen Ort auf der Welt einzulassen, bei dem alle Kosten übernommen werden.

Würden Sie auf dieses Angebot eingehen?

Heineken wollte das mit der Destination Roulette-Kampagne im Rahmen seiner Webserie „Dropped“ herausfinden. Die Reihe basierte auf dem Grundsatz, dass die besten Reisen im Leben die spontanen sind.

Heineken verbreitete seine Destination Roulette-Kampagne in sozialen Medien, auf YouTube, per E-Mail und im Internet und sorgte so für eine konsistente Botschaft und ein einheitliches Nutzer*innenerlebnis. Die Konsistenz maximierte die Sichtbarkeit der Kampagne und führte zu Millionen von Videoaufrufen.

4. M&M’s verknüpft alte und neue Kanäle miteinander, um das Engagement zu erhöhen

Seit Jahren ist für viele internationale Marken die Sicherung von Werbezeiten beim Super Bowl das Nonplusultra für traditionelle Werbung. Weil digitales Marketing jedoch immer mehr Einfluss auf seine junge Kundschaft hatte, kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass es die Dinge ein wenig anders angehen musste.

Die in New Jersey ansässige Süßwarenmarke strahlte ihren Werbespot während des 55. Super Bowl am 7. Februar 2021 aus. Indem das Unternehmen vor, während und nach der Ausstrahlung eine Kampagne in den sozialen Medien schaltete, konnte es die Reichweite verdoppeln. M&M’s gelang es nicht nur, seine Follower*innen auf den Werbespot aufmerksam zu machen, sondern bot ihnen sogar die Möglichkeit, mit einer der Markenfiguren, Yellow, per Zoom zu telefonieren.

Quelle: WebFX

Nach der Ausstrahlung des TV-Spots zeigte M&M’s auf seinen sozialen Kanälen Ausschnitte und Clips mit Reaktionen der Zuschauer*innen, verwendete Hashtags zum Spot und präsentierte sogar ein M&M’s-Gewinnspiel.

5. Rebecca Minkoff holt das mobile Erlebnis mit interaktiven Touchscreen-Geräten in die Ladengeschäfte

Rebecca Minkoff Quote

Quelle: Think with Google

Die Cross-Channel Journey des Luxuslabels von Designerin Rebecca Minkoff begann, als das Unternehmen feststellte, dass seine Kund*innen auf ihre Handys zurückgriffen, um mehr über die Produkte zu erfahren. Im Geschäft war einfach nicht genügend Platz, um ausführliche Informationen im Regal anzuzeigen.

Also beschloss das Unternehmen, das Kund*innenerlebnis durch die Einführung interaktiver Touchscreens in seinen Geschäften zu verbessern. Kund*innen können über diese Bildschirme weitere Informationen zu den wichtigsten Produktmerkmalen abrufen. Außerdem können sie sich die Details auf ihr Handy schicken lassen.

Auf diese Weise können Kund*innen, die noch nicht bereit sind, einen Kauf im Laden abzuschließen, dies zu einem späteren Zeitpunkt über ihr Mobiltelefon tun. So konnte Rebecca Minkoff genau erkennen, für welche Produkte sich die Kund*innen interessierten. Durch automatisierte E-Mails und bezahlte Social Media-Kampagnen wurde schließlich der Weg für 1:1 personalisiertes Cross-Channel-Retargeting geebnet.

6. Mercedes-Benz sorgt mit einer integrierten Cross-Channel-Strategie für mehr Verkäufe seiner CLA-Klasse

Mercedes Benz hat 2013 den besten Launch seit 20 Jahren hingelegt. Wie gelang der Marke das? Ganz einfach: Das Unternehmen wandte sich dem kanalübergreifenden Marketing zu.

Durch die Kombination digitaler und traditioneller Marketingstrategien nutzte Mercedes-Benz die Daten, die das Unternehmen von seiner Online-Community, der Generation Benz, gesammelt hatte, um eine erfolgreiche Werbestrategie zu entwickeln, die für die Nutzer*innen hoch relevant war.

Wie M&M’s war auch Mercedes der Ansicht, dass der Super Bowl der beste Rahmen wäre, um seine neue Modellreihe vorzustellen.

Also richtete das Unternehmen eine eigene Microsite ein, die sich ausschließlich der neuen CLA-Klasse widmete, schaltete Facebook-Anzeigen und schuf den Hashtag #clatakethewheel, um das Engagement seiner Zielgruppe zu fördern.

Das Unternehmen konnte seine Reichweite vergrößern, indem es Usher und Kate Upton für seine Werbung gewann. Auch die Verpflichtung des prominenten YouTubers Casey Neistat und anderer beliebter Instagram-Influencer trugen dazu bei.

Als die Kampagne zu Ende ging, hatte Mercedes über 80 Millionen Impressionen erzielt. Darüber hinaus konnte die Marke mit dem neuen CLA ihren Umsatz um 14 % im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Fazit

Es ist zwar kein Geheimnis, dass große Werbekampagnen beachtliche Ergebnisse erzielen können, aber nicht jede Marke kann sich den Preis von 233.333 US-Dollar pro Sekunde für einen Standard-Super-Bowl-Spot leisten.

Mit einer Customer Engagement-Plattform wie Emarsys können Sie mühelos 1:1-personalisierte kanalübergreifende Marketingkampagnen durchführen, die zusätzliche Kund*innen anziehen, Wiederholungskäufe fördern und dauerhafte Markentreue erzeugen. Entdecken Sie die Möglichkeiten, die Emarsys für Ihr Marketing eröffnet.

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