Die neuen Regulierungen schaffen weltweit einheitliche Bedingungen für Unternehmen

AI spielt eine führende Rolle im Customer Engagement und revolutioniert die Art, wie Marketer ihre Retail-Experiences personalisieren. Da sich unser Unternehmen der zentralen Funktion von AI bewusst ist, heben wir ihre Bedeutung für Kund*innen schon lange hervor. Seit mehr als zehn Jahren unterstützen wir tausende Marketer beim Einsatz von AI-gestützter Omnichannel-Personalisierung. Mit ihr verbessern sie Geschäftsergebnisse und Kund*innentreue und sind Wettbewerbern immer einen Schritt voraus.  

Angesichts der Rolle, die AI heute in vielen Branchen spielt, bin ich stolz darauf, SAP Emarsys ein AI-First Unternehmen nennen zu dürfen. Auch unsere neueste Recherche bestätigt diesen klaren Trend: Zur Steigerung des Customer-Engagements investieren rund drei Viertel der Marketer (72 %) mehr in AI als im Vorjahr. Diese Entwicklung zeigt, dass AI nicht mehr nur eine aufstrebende Technologie ist. AI ist zur Realität geworden und (ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht) längst in unseren Alltag integriert.  

Der sprunghafte Anstieg des Interesses an AI-Technologien wie GPT bei Google Trends, spiegelt diese Entwicklung wider. Mit dem Siegeszug der AI geht ein verstärkter Bedarf an Regulierungen einher. Der EU AI Act kann als eine AI-spezifische Version der DSGVO bezeichnet werden. Er markiert ein neues Kapitel der Regulierung, die Innovationen fördert und gleichzeitig Datenschutz und ethische Standards sichert. Dieser gesetzliche Rahmen bietet Unternehmen die Möglichkeit, in einem geschützten Umfeld zu agieren, AI-Technologien zügig in den Markt zu integrieren und dabei das Interesse der Endnutzer*innen im Auge zu behalten. 

Der „Brüssel-Effekt“ ist ein zentraler Punkt in dieser Diskussion. Er beschreibt, wie EU-Regulierungen zwangsläufig einen weltweiten Standard festlegen, da es für multinationale Unternehmen schwierig ist, sich der Einhaltung des EU-Rechts zu entziehen. Angesichts des Einflusses der EU, die häufig vom strengen deutschen Rechtsrahmen beeinflusst wird, könnte der EU AI Act zum weltweiten Maßstab werden. Die Auswirkungen dieses Gesetzes reichen weit über die Grenzen der EU hinaus und seine Beachtung wird im Kontext globaler Unternehmensführung bald von entscheidender Bedeutung sein. 

Der EU AI Act stellt nicht nur Regeln auf, sondern regt Einzelhändler und Tech-Anbieter*innen in der EU auch dazu an, ihre Herangehensweise an Produktentwicklung, Strategien und betriebliche Abläufe zu überdenken. Aus Angst, ihr geistiges Eigentum zu gefährden, haben viele Unternehmen bisher gezögert, mit AI zu experimentieren. Für viele Marken bedeutet der AI Act einen großen Schritt nach vorn, da er das Potenzial einer verantwortungsvollen AI-Anwendung in der Innovationsförderung betont.  Eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Parteien.   

SAPs AI-Ethikhandbuch und die von SAP Emarsys entwickelten AI-Ethikprotokolle verdeutlichen, wie ernst wir Themen wie Transparenz, Fairness und Privatsphäre nehmen. Unsere Bemühungen um ethische Praktiken bei der Technologieanwendung gehen mit dem EU AI Act Hand in Hand und tragen dazu bei, das Vertrauen in AI-basierte Lösungen zu stärken. 

Die im EU AI Act adressierten Bedenken  

Marketer haben Bedenken bezüglich der Transparenz und Sicherheit ihrer Unternehmensdaten bei der Verwendung von AI geäußert. Sie äußerten Bedenken hinsichtlich der Verwendung persönlicher Daten zu AI-Trainingszwecken, bezüglich dem Unternehmensmodell von OpenAI, das Daten für freiverkäufliche Dienste sammelt sowie hinsichtlich eines möglichen Zugriffs von Wettbewerbern auf sensible Informationen. 

Diese Bedenken haben wir kürzlich in den Fokusgruppen rund um AI aus erster Hand mitbekommen, als SAP Emarsys mit bekannten globalen Kund*innen über ihre Einstellung gegenüber AI gesprochen hat. Ein Einzelhandelsunternehmen hat sich aus Angst, seine Daten der Konkurrenz offenzulegen, gegen eine Teilnahme entschieden. Diese Einstellung spiegelt ohne Zweifel die Nervosität anderer wider. 

Die neuen Regulierungen verbieten es, Daten ohne ausdrückliches Einverständnis zu AI-Trainingszwecken zu nutzen. Zudem sichern sie einen umfassenden Datenschutz, der eine nicht-autorisierte Datenweitergabe an Drittparteien wie OpenAI verhindert. Diese Betonung des Einverständnisses der Nutzer*innen fügt sich nahtlos in das Unternehmensethos von SAP Emarsys ein. Denn „Zustimmung“ ist seit über zwei Jahrzehnten Teil unserer DNA. Sie sichert auch Wettbewerbsvorteile, indem sie sicherstellt, dass Insights eines Unternehmens nicht ungewollt anderen Wettbewerbern zugutekommen. 

Diese Betonung des Einverständnisses der Nutzer*innen fügt sich nahtlos in das Unternehmensethos von SAP Emarsys ein. Denn „Zustimmung“ ist seit über zwei Jahrzehnten Teil unserer DNA.

Des Weiteren garantieren diese Regulierungen Unternehmen eine vollständige Kontrolle über ihre eigenen Daten und demnach auch das Recht, diese Daten aus AI-Algorithmen entfernen zu lassen. Ich kann die Wichtigkeit transparenter Vereinbarungen über die Verwendung von Daten zu AI-Trainingszwecken nicht genug betonen. Ebenso essenziell ist die Sicherheit von Kund*innendaten, die für solche Trainingszwecke verwendet werden. 

Um sich wie SAP Emarsys als vertrauenswürdige Marke und Vorreiter auf dem Gebiet der verantwortungsvollen AI-Nutzung hervorzuheben, rate ich allen Einzelhändlern und Technologiepartner*innen, den EU AI Act zu beherzigen. Nicht aus einer Pflicht heraus, sondern weil sie ein hochwertiges Customer Engagement bieten wollen, das nicht auf Kosten der Privatsphäre ihrer Kund*innen geht. 

Unternehmen wie SAP, die ihre eigenen AI-Ethikrichtlinien haben, haben einen Wettbewerbsvorteil und bleiben dadurch an der Spitze der ethischen AI-Revolution. Durch die Anpassung dieser Richtlinien an bestehende Regulierungen können ethisch orientierte Unternehmen schneller und reibungsloser arbeiten.  

Auch für diejenigen, die die nächste Generation AI-gestützter Plattformen entwickeln, ist die Einbindung ethischer Überlegungen aus früheren Entwicklungsphasen ausschlaggebend.  So schaffen wir einen fruchtbaren Boden aus Transparenz und Zustimmung, auf dessen Basis das Vertrauen unserer Kund*innen wachsen kann und auf dem wir sie neu kennenlernen können. 

Wie der EU AI Act Produktivität und Innovation unter Marketern fördert    

Während manche Tech-Marktführer*innen dieses Gesetz für einen Innovationsrückschritt halten, glaube ich, dass es Marken den Weg hin zu einer sichereren, verlässlicheren und ethischeren AI-Landschaft ebnet. Durch AI konnte SAP Emarsys neue Möglichkeiten für Marketer gestalten und dabei den Werten Relevanz, Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein treu bleiben. Solche regulierenden Richtlinien machen nicht nur unsere Daten sicherer, sie fördern auch Innovation. Denn AI-gestützte Produkte — beispielsweise unsere neue AI Content Generation Innovation — schaffen Zeit für andere Aufgaben und erlauben es so den Marketern, sich auf umsatzfördernde Aktivitäten zu konzentrieren. 

Wenn unsere Kund*innen wissen, in welchen Kontexten sie AI für sich nutzen können, werden sie sich mit unserer Unterstützung Schritt für Schritt immer sicherer dabei fühlen, es auch zu tun. Da AI mittlerweile einen allgegenwärtigen Bestandteil unseres Lebens darstellt, wird es Marken immer leichter gemacht, ihre Vorteile zu nutzen: Darunter besonders die Möglichkeit, Innovationen zu entwickeln oder neue Kanäle und Technologien zu erschließen — ganz ohne Angst vor falscher Nutzung. Außerdem macht ein einheitlicher Referenzrahmen an Regulierungen und Sicherheitsmaßnahmen AI noch vernetzter, da Datenschutzstandards bereits integriert sind.  

AI kann Marketern die Insights liefern, die sie brauchen, um durch die Verbesserung ihrer Omnichannel-Personalisierung ihren Wettbewerbsvorteil aufrechtzuerhalten — in einem regulierten Rahmen, der weiterhin die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche der Endverbraucher*innen spiegelt.  

Schon vor der AI wurde im Marketing stets mit neuen Technologien experimentiert. Das liegt auch daran, dass mögliche Konsequenzen im Marketing verglichen mit anderen Bereichen gering sind. Denken Sie an einen AI-generierten Text oder ein Bild in einer Marketing-Mail im Vergleich zu einem AI-generierten Gesundheitsreport oder einem Kreditantrag. Anders gesagt: Das Risiko bei der Einführung generativer AI ist im Marketing niedriger als in anderen Bereichen. Und mit dem EU AI Act wurden nun auch noch Hindernisse entfernt.   

Ich bin also sehr gespannt auf die Zukunft von SAP Emarsys, auf die Zukunft unserer Kund*innen und die Zukunft ihrer Kund*innen. 

Alles in allem repräsentiert der EU AI Act eine wichtige Möglichkeit hin zu einer effektiven — und verantwortungsvollen — Nutzung von AI-Technologien. Besonders mit Blick auf eine Zukunft, in der AI in beinahe jedem Bereich zu finden sein wird, ist diese Art der Regulierung wichtiger denn je.  

Es geht nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften. Es geht darum, sich für eine Zukunft einzusetzen, in der Technologie unseren Kund*innen einen echten Wert, echte Integrität und echte Transparenz bietet. Das ist die Zukunft, die wir anstreben.